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23 wetterfeste Jägerinnen erkunden mit dem Rad den herzoglichen Wildpark in Dülmen
Eingeladen hatte die Sprecherin der jagenden Damen, Cornelia Thies, am 9. September 2017 zu einer Exkursion in das weitläufige Areal (250 Hektar) im Westen der Stadt.
Forstamtsleiter, Wolfgang Wilkes, empfing die Damen, die teilweise aus Dortmund mit Rad und Jagdhund angereist waren, am Forsthaus. Anhand von detailliertem Kartenmaterial demonstrierte er zunächst den Aufbau und die Entwicklung des herzoglichen Parks und zeigte den historischen Hintergrund auf.
Im Jahr 1860 wurde das Gut Hinderkinck mit den meisten Ländereien an den Herzog von Croy verkauft, der seinen Landsitz nahe Dülmen plante. Deshalb beauftragte der Herzog den englischen Gartenkünstler Edward Milner einen Entwurf für einen Landschaftspark anzufertigen. Milner plante auf 120 Hektar neben dem Herzteich mit Holzbrücken auch Wiesen mit einzelnen Bäumen oder Baumgruppen und kleinen Hügeln, wobei die schon vorhandenen Gehölze miteinbezogen wurden.
Allein viermal wurde der Park innerhalb von zehn Jahren erweitert. Die großen Flächen dienten der forstwirtschaftlichen Nutzung und als Rückzugsmöglichkeit für die verschiedenen Wildarten. Bis heute ist in dem naturnah bewirtschafteten Areal des Herzogs von Croy Dam-, Rot- und Rehwild zu finden.
Im Laufe der anderthalbstündigen Tour wurde auf zahlreichen Zwischenstopps neben jagdlichen Informationen zum Wildvorkommen auch über die forstwirtschaftliche Seite berichtet, die auf starkes Interesse stießen.
Gerne hätten die Damen noch weitere Flächen und historische Gebäude im Park erkundet, aber die Zeit erlaubte es nicht, da noch ein weiterer Punkt auf dem Plan stand. So machten sie sich auf den Weg zu den Wildpferden im Merfelder Bruch, die bereits im Jahr 1316 urkundlich erwähnt wurden. Durch die fortschreitende Kultivierung und Inbesitznahme des Landes wurde der Lebensraum der wildlebenden Pferde mehr und mehr reduziert. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts erschaffte ihnen die Familie Herzog von Croy eine auf mittlerweile rund 400 ha erweiterte Wildpferdebahn, die heute mit ihren knapp 400 Wildpferden die einzig verbliebene auf dem europäischen Kontinent ist. Nach einer ausgiebigen Radtour bei Sturm, Regen aber auch Sonnenschein, angereichert mit vielen Informationen und spektakulären Bildern ließen die Damen den Tag bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen. Besonders dankbar waren die Jägerinnen Herrn Wilkes für die unglaublich gut vorbereitete, äußerst kurzweilige Führung.