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Von Siegmar Syffus, Westfälische Nachrichten, 12.09.2019
Manches Mal kennen Kinder exotische Tiere und Dinosaurierarten besser als die heimische Flora und Fauna. Bei den Waldjugendspielen streiften sie mit offenen Augen und Ohren durch Wald und Flur, um 17 Aufgaben zu lösen. Helfer des Hegerings standen ihnen dabei zur Seite.
Einige Aufgaben waren ganz schön verzwickt: Bäume anhand ihrer Rinde oder Blätter bestimmen, in einem geschlossenen Kasten Dinge aus der Natur ertasten, im Wald ganz still lauschen, um Vogelstimmen zu erkennen. Und an der „Rollenden Waldschule“, die über 100 Präparate einheimischer Tiere präsentierte, die Frage, wer denn wohl der „Polizist des Waldes“ sei. Dass es sich bei „Meister Lampe“ um den Hasen und „Reinecke“ um den Fuchs handelt, hatten die Viertklässler schnell heraus. Um den Eichelhäher als „Polizist des Waldes“ zu identifizieren, musste allerdings das Internet via Handy bemüht werden.
Damit hatte am Donnerstag die Technik im „Grünen Klassenzimmer“ aber auch schon ausgedient. Denn am Burgturm startend, erlebten die insgesamt 127 Grundschüler rund um Davensberg Natur pur – zum Anfassen und Beobachten, zum Zuhören und Begreifen. Bei den Waldjugendspielen des „Lernortes Natur“, die ihren zehnten Geburtstag feierten, gingen die vier vierten Klassen der Lambertusschule in Ascheberg und Davensberg sowie die beiden vierten Klassen der Grundschule Rinkeroder auf die Pirsch. Betreut wurden sie von Waldpädagogin Carmen Irmen , Aschebergs Hegeringleiter Claus Zobel , Angelika Bohnenkamp vom Hegering Rinkerode sowie neuen weiteren ehrenamtlichen Helfern.
„Die Kinder kennen Dinosaurier und Exotisches aus dem Fernsehen. Hier sollen sie mit offen Augen und Ohren die heimische Natur erleben. Dazu sind sie schon ganz gut vorgeschult“, machte Zobel darauf aufmerksam, dass die Kreisjägerschaft mit der „Rollenden Waldschule“ schon Erstklässlern – vor Ort in den Grundschulen – Basiswissen über das Leben in Feld und Flur vermittelt. Weiter ausgebaut wird dieses Wissen über Umwelt und Natur im Unterricht.
Davon konnte sich Carmen Irmen bei der Begrüßung und Einteilung der Klassen in Kleingruppe gleich überzeugen, als sie die Waldregeln abfragte: keinen Müll machen, auf den Wegen bleiben, nichts mitnehmen. . . „Warum darf man keine Blätter abreißen“, fragte die Waldpädagogin. Flugs kam die Antwort aus den Reihen der Viertklässler: „Weil die Blätter Sauerstoff machen, den wir zum Atmen brauchen.“
Auf dem Weg vom Burgturm zum Hof Schulze-Hobbeling galt es für die Kinder, die in Zweier- und Dreiergruppen unterwegs waren, 17 Aufgaben eines Laufzettels zu lösen, wobei ihnen die Helfer der Hegeringe zur Seite standen. So sollten sie zum Beispiel notieren, ob der Lauf des Emmerbachs natürlich ist oder von Menschen gestaltet wurden und wie sich Wiese, Weide und Brachfläche voneinander unterscheiden. Zur Belohnung erwarteten sie bei Schulze-Hobbeling leckere Wildbratwürstchen. Obendrein erfuhren sie manch Wissenswertes über die Verwendung der Holzarten.