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Tim Mersmann, in dritter Generation Geschäftsführer des Familienunternehmens, empfing die Damen mit einem Umtrunk und berichtete zunächst über die Firmengeschichte, die 1949 begonnen hatte und erläuterte die Besonderheiten des Geschäftshauses am Roggenmarkt in Münster.
Während der anschließenden Atelierbesichtigung beschrieb der Kürschnermeister detailliert die Arbeitsabläufe, zeigte Lagerbestände und beantwortete gern die zahlreichen Fragen der Jägerinnen.
Dabei erfuhren die Damen, dass der Aufgabenbereich des Kürschners die komplette Herstellung eines Pelzes, Entwurf und Schnittherstellung, das Sortieren, Schneiden und Nähen der Felle, das Zwecken (Glattspannen), Abgleichen, Beheften, Zusammennähen, Ausfertigen und Füttern des Pelzteils umfasst. Hinzu kommen das Nähen der Stoffhüllen für Pelzinnenfutter, die Verarbeitung von Leder und Stoff in Zusammenhang mit der Pelzverarbeitung und die Herstellung von Kleinpelzen wie Schals, Muffs oder einfache Hutformen.
Der Wareneinkauf für Felle und Konfektion erfolgt über Großhändler und auf der Mailänder Rauchwarenmesse Mifur, für Felle auf internationalen Auktionen, entweder direkt durch den Inhaber und/oder den Meister oder über Kommissionäre.
Im Atelier demonstrierte Herr Mersmann die verschiedenen Handwerkzeuge wie das Kürschnermesser, die Zweckzange (Zange zum Greifen der Fellkanten und Aufnageln des Pelzes mit Zwecknägeln oder Stecknadeln beim Zwecken=Glattspannen), die Zweckpistole etc. Auf dem Zwecktisch wurden angefeuchteten Fellteile zum Glattspannen aufgenagelt. Später werden mit dem Abzwecker die Zwecknägel oder Zweckklammern wieder herausgezogen. Zusätzlich wurden den Jägerinnen auch Pelznähmaschinen vorgeführt.
Tim Mersmann wies darauf hin, dass der Rohstoff Fell, den die Natur uns schenkt, weder bei der Erzeugung noch beim Gebrauch oder der Entsorgung eine Umweltbelastung darstellt. Die immer wieder angepriesenen Ersatzstoffe (Kunstfelle) bestehen zu 100% aus unverrottbaren fäulnisbeständigen Produkten (Polynitril-Oxyd), die eine große Belastung für unsere Umwelt darstellen. Das Naturprodukt Pelz dagegen weist eine Tragedauer von bis zu 50 Jahren auf und kann immer wieder verwendet, umgearbeitet und repariert werden. Pelze aus Bälgen von frei in der Natur lebendem Raubwild, die von Jägern aus natürlich nachwachsenden Ressourcen gewonnen werden, finden immer mehr Beachtung. In diesem Zusammenhang wurde auch die Fellwechsel GmbH angesprochen, die einige Damen schon in Anspruch genommen hatten.